Kraftfutter und Müslis


Kraftfutter für Pferde: Ratgeber zur richtigen Fütterung und Auswahl

Wenn es um die Ernährung von Pferden geht, spielt Kraftfutter eine entscheidende Rolle. Doch nicht jedes Pferd benötigt die gleiche Menge oder Art von Zusatzfutter. Ich habe oft erlebt, wie wichtig es ist, die richtige Balance zwischen Grundfutter und Kraftfutter zu finden, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Pferdes optimal zu unterstützen.

Kraftfutter ist mehr als nur eine zusätzliche Energiequelle. Es kann gezielt eingesetzt werden, um spezielle Bedürfnisse wie Muskelaufbau, Ausdauer oder Genesung zu fördern. Dabei ist es entscheidend, die individuellen Anforderungen des Pferdes zu kennen und das Futter entsprechend anzupassen.

Was Ist Kraftfutter für Pferde?

Kraftfutter ist ein konzentriertes Ergänzungsfuttermittel, das Pferden zusätzliche Energie und Nährstoffe bietet. Es umfasst Getreidearten wie Hafer, Gerste und Mais sowie speziell hergestellte Futtermischungen. Ich nutze Kraftfutter gezielt, um den individuellen Bedürfnissen eines Pferdes gerecht zu werden.

Die wichtigsten Eigenschaften von Kraftfutter liegen in der hohen Energiedichte und einer schnellen Verdaulichkeit. Es ergänzt das Grundfutter aus Heu und Gras und kann bei gesteigerter Arbeit, Training oder besonderen Ernährungsanforderungen einen Mehrwert bieten. Beispiele hierfür sind der Muskelaufbau, die Regeneration oder die Unterstützung der Reproduktion.

Zusätzlich enthalten viele Kraftfutterprodukte spezifische Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Diese fördern die Gesundheit von Haut, Hufen und Fell und können Stoffwechselerkrankungen oder Mangelerscheinungen vorbeugen. Die Auswahl des geeigneten Kraftfutters berücksichtigt Faktoren wie Arbeitsintensität, Alter und Gesundheitszustand.

Arten von Kraftfutter für Pferde

Kraftfutter für Pferde ist vielfältig und kann individuell an die Bedürfnisse angepasst werden. Es bietet eine gezielte Energieversorgung und unterstützt spezifische Ziele wie Muskelaufbau oder Regeneration.

Getreidebasiertes Kraftfutter

Einzelkraftfutter aus Getreide liefert eine reine Energiequelle ohne zusätzliche Zusätze. Zu den gängigen Getreidearten gehören Hafer, Gerste und Mais.

  • Hafer: Mit etwa 11 MJ verdaulicher Energie pro Kilogramm und einer hohen Stärkeverdaulichkeit ist Hafer besonders beliebt. Er enthält ungesättigte Fettsäuren und eignet sich optimal für energiebetonte Fütterung[5].
  • Gerste: Gerste bietet mehr Energie als Hafer, ist jedoch roh schwer verdaulich. Durch hydrothermische Aufbereitung wird ihre Stärke nutzbar gemacht[2].
  • Mais: Mais besitzt den höchsten Energiegehalt der drei, enthält jedoch weniger Eiweiß und Rohfaser. Auch hier ist eine hydrothermische Aufbereitung notwendig[2].

Pellets und Müslis

Pellets und Müslis sind fertig gemischte Futtermittel, die unterschiedliche Inhaltsstoffe kombinieren. Sie werden häufig verwendet, wenn eine ausgewogene Futterration benötigt wird.

  • Pellets: Diese kompakten Futterstücke bestehen aus gepressten Zutaten wie Getreideschrot, Vitaminen und Mineralien. Sie verhindern selektives Fressen und sind leicht dosierbar.
  • Müslis: Müslimischungen enthalten in der Regel eine Kombination aus Getreideflocken, Ölen und Kräutern. Aufgrund ihres natürlichen Erscheinungsbildes werden sie oft bevorzugt.

Ergänzungsfuttermittel

Ergänzungsfuttermittel liefern spezifische Nährstoffe zur Unterstützung von Gesundheit und Leistung. Sie kommen zum Einsatz, wenn besondere Bedürfnisse gedeckt werden müssen.

  • Mineralfutter: Diese Produkte enthalten essentielle Mineralstoffe und Spurenelemente wie Zink, Mangan und Selen zur Stärkung von Hufen und Fell.
  • Eiweißreiche Zusätze: Sojamehl oder Luzerneprodukte fördern den Muskelaufbau, vor allem bei Sport- oder Jungpferden.
  • Öle: Pflanzenöle wie Leinöl bieten zusätzliche Energie und unterstützen die Verdauung durch ihre enthaltenen Omega-3-Fettsäuren.

Vorteile von Kraftfutter für Pferde

Kraftfutter trägt maßgeblich zur Ernährung von Pferden bei, die erhöhte Energie- und Nährstoffanforderungen haben. Es ergänzt die Grundfütterung und sorgt für eine optimale Versorgung.

Unterstützung der Leistungsfähigkeit

Kraftfutter erfüllt die besonderen Energieanforderungen von Sport- und Arbeitspferden, wenn Rau- und Mineralfutter nicht ausreichen. Pferde, die täglich hohe Leistungen erbringen oder in der Laktation stehen, profitieren von diesem Zusatz. Ich habe festgestellt, dass energiearme Diäten hier nicht ausreichen.

Zusätzlich fördern Vitalstoffe im Kraftfutter den Muskelstoffwechsel und den Aufbau. Vitamine, Spurenelemente und essentielle Aminosäuren spielen dabei eine Schlüsselrolle. Hafer, Gerste und Mais, die oft im Kraftfutter enthalten sind, liefern konzentrierte Energie, die auf die Bedürfnisse aktiver Pferde abgestimmt ist. Für meine Pferde wähle ich beispielsweise Mischungen, die an deren Arbeitsintensität angepasst sind.

Förderung der Gesundheit

Kraftfutter unterstützt nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern wirkt auch positiv auf die Gesundheit. Es liefert essentielle Nährstoffe, die die Haut, Hufe und das Fell stärken. Das Risiko von Mangelerscheinungen sinkt, da spezifische Mineralstoffe und Vitamine in den Futtermischungen vorkommen.

Die gezielte Auswahl von Ergänzungsfuttermitteln wie eiweißreichen Komponenten oder Pflanzenölen kann den individuellen Bedürfnissen eines Pferdes entsprechen. Durch den Einsatz von hochwertigen Inhaltsstoffen trägt Kraftfutter zur langfristigen Gesundheit und allgemeinen Vitalität der Tiere bei.

Risiken und Herausforderungen

Die Verwendung von Kraftfutter bringt für Pferde nicht nur Vorteile, sondern auch potenzielle Risiken mit sich. Eine sorgfältige Dosierung und Zusammensetzung sind entscheidend, um die Gesundheit der Tiere zu gewährleisten.

Überfütterung und ihre Folgen

Eine übermäßige Gabe von Kraftfutter kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Zu viel Energiezufuhr führt zu Verdauungsstörungen und Stoffwechselstörungen, darunter Koliken, Magengeschwüre oder Schleimhautschäden im Verdauungstrakt. Auch Durchfall und Endotoxinschocks treten häufig als Folge auf.

Der Mangel an Bewegung in Kombination mit Übergewicht und EMS (Equines Metabolisches Syndrom) verstärkt diese Probleme. EMS zeigt sich durch Symptome wie Fettanlagerungen, Muskelabbau, Trägheit, starkes Schwitzen, erhöhte Infektionsanfälligkeit und Lahmheit. Die Ursache liegt oft in einer zu kohlenhydrat- und fettreichen Ernährung, ohne die Menge an Arbeit oder Training zu berücksichtigen.

Futterunverträglichkeiten

Die Zusammensetzung von Kraftfutter kann bei manchen Pferden zu Unverträglichkeiten führen. Sensible Pferde reagieren negativ auf bestimmte Getreidesorten wie Hafer oder Mais. Symptome reichen von leichtem Unwohlsein bis hin zu ernsten Verdauungsproblemen. Besonders problematisch sind Futtermittel mit künstlichen Zusätzen oder minderwertigen Zutaten.

Individuelle Bedürfnisse des Pferdes sollten bei der Auswahl des Futters eine zentrale Rolle spielen, um mögliche Reaktionen zu vermeiden. Hochwertige Kraftfutteralternativen wie stärke- oder glutenfreie Mischungen sind eine geeignete Option, die den Magen-Darm-Trakt schont und Unverträglichkeiten vorbeugt.

Worauf Man beim Kauf von Kraftfutter Achten Sollte

Beim Kauf von Kraftfutter sind Qualität, Inhaltsstoffe und die individuellen Bedürfnisse des Pferdes entscheidend. Das richtige Kraftfutter ergänzt die Ration und unterstützt die Gesundheit sowie die Leistungsfähigkeit des Pferdes.

Inhaltsstoffe und Qualität

Kraftfutter enthält essentielle Nährstoffe wie Eiweiße, Fette und Zuckerstoffe. Diese ersetzen die verbrauchte Energie und fördern den Muskelaufbau. Hochwertiges Kraftfutter wird aus kontrollierten Rohstoffen hergestellt und enthält keine unnötigen Zusatzstoffe.

Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe wie Biotin oder Selen tragen zur Gesunderhaltung bei. Produkte sollten anhand ihrer Deklaration geprüft werden, wobei transparente Angaben zur Zusammensetzung auf Qualität hinweisen. Beispiele sind Müslis ohne Melasse für stoffwechselempfindliche Pferde oder eiweißreiche Mischungen für Zuchtstuten.

Bedarfsgerechte Fütterung

Jede Pferdeart benötigt eine spezifische Ration. Faktoren wie Alter, Rasse, Gewicht, Haltung und tägliche Arbeit beeinflussen den Nährstoffbedarf. Beispielsweise erfordert ein Freizeitpferd weniger Energie als ein Sportpferd im Wettkampf.

Leistungspferde, Zuchtstuten, Fohlen und Deckhengste profitieren von Kraftfutter mit hohem Energiegehalt, da ihr Stoffwechsel erhöht ist. Für sie eignen sich haferbasierte Rationen oder Mischungen mit hohem Fettanteil. Eine bedarfsgerechte Fütterung fördert Vitalität und reduziert Risiken durch Über- oder Unterversorgung.

Fazit

Die richtige Wahl und Dosierung von Kraftfutter ist entscheidend, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Pferdes optimal zu unterstützen. Jedes Pferd hat individuelle Bedürfnisse, die bei der Fütterung berücksichtigt werden müssen. Qualität und Zusammensetzung des Futters spielen dabei eine zentrale Rolle.

Mit einer angepassten Fütterungsstrategie lassen sich sowohl die Energieversorgung als auch spezifische gesundheitliche Ziele effizient umsetzen. Gleichzeitig ist Vorsicht geboten, um Überfütterung und mögliche gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Ein bewusster Umgang mit Kraftfutter trägt maßgeblich zur langfristigen Vitalität und Zufriedenheit des Pferdes bei.


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